Carrera GO!!!-Weiche elektrifizieren

Die Carrera GO!!! Weichen sind mit einem einfachen Stellmechanismus versehen, der die Weiche bei jeder Durchfahrt umschaltet. So wird jede Strecke abwechselnd befahren. Für den einfachen Spielspaß bestimmt ausreichend, aber richtig spannend wird es erst, wenn man selbst per Knopfdruck bestimmen kann, wann man die alternative Strecke oder die Boxengasse zum Nachtanken befährt.Die Carrera GO!!! Weichen sind mit einem einfachen Stellmechanismus versehen, der die Weiche bei jeder Durchfahrt umschaltet. So wird jede Strecke abwechselnd befahren. Für den einfachen Spielspaß bestimmt ausreichend, aber richtig spannend wird es erst, wenn man selbst per Knopfdruck bestimmen kann, wann man die alternative Strecke oder die Boxengasse zum Nachtanken befährt.

Dazu ist es notwendig, einen elektrischen Weichenantrieb in die Schiene einzubauen, genauer gesagt für jede Spur einen eigenen Antrieb.Da es für die GO bislang (mit der D143 hat sich das geändert, ggf. lässt sich auch dieser Antrieb hierzu nutzen – bzw. würde ich heute wohl eher den Versuch wagen eine D143 Weiche auf einfachen Schalterbetrieb umzurüsten, dass sollte recht einfach gemacht sein) keine eigenen Antriebe gibt, muss man sich hier aus dem Eisenbahnmodellbereich aushelfen. Besonders geeignet erscheinen dabei die Weichenantriebe 74490 der Firma Märklin. Diese haben eine Endabschaltung und sind so flach, dass sie sich problemlos unter einer GO!!! Schiene montieren lassen.

Um den Weichenantrieb einbauen zu können muss die Weiche zunächst aufgeschraubt werden, dann muss die gesamte Stellmechanik entfernt werden, lediglich der Metallbügel bleibt erhalten. Die zwei folgenden Bilder geben einen Einblick in die Anordnung:

Nun müssen die Schieber (graue Spitzen an den Antrieben) gefertigt werden. Dazu nimmt man 1,5 – 2mm starke Kunststoff- oder Aluminiumplatten und schneidet diese grob auf Maß.

Die Schlitze in den Schiebern sind 2mm breit und werden am Anfang und Ende mit einem Bohrloch versehen. Den Zwischenraum kann man mit einem Dremel oder einer Laubsäge entfernen. Der Schlitz wird mit einer feinen Feile / Schleifpapier nachbearbeitet.

Die Schieber können kann mit einer dünnen Senkkopfschraube (hier verwendet eine M2,5) und flachen Mutter oder mit Sekundenkleber befestigt werden.

Jedoch empfiehlt sich zunächst eine Schraube, da so der Winkel des Schiebers auf dem Antrieb optimal ausgerichtet werden kann. Ist dieser ermittelt, so kann zusätzlich mit Kleber fixiert werden.

Die genaue Position des Antriebs mit montiertem Schieber muss man in mehreren Versuchen ermitteln.
Dazu den Weichenantrieb locker einsetzten und die Stange einhaken. Dann mehrmals die Weiche schalten, so dass sie sich in beiden Positionen selbst abschaltet. Mit 2K-Kleber wird dann der Antrieb eingeklebt.

Schaltbild für Tastenbetrieb

Geschaltet wird die Weiche mit 12-18 Volt. Es eignen sich somit z.B. alte Computernetzgeräte, Labortrafos oder alte Carreratrafos.

Der Anschluss kann auf mehrere Arten erfolgen, die Taster oder Schalter können entweder an der Bahn oder im Regler untergebracht werden. Sollen diese im Regler verbaut werden, so müssen zusätzliche Kabel zum Regler geführt werden.

Um die Weiche zu schalten wird ein Anschluss des Trafos direkt mit dem gelben Kabel des Weichenantriebes verbunden.
Die beiden blauen Kabel gehen zu einem Schalter oder Taster.
Ggf. muss bei spiegelverkehrtem Schaltverhalten der andere Pol des Trafos verwendet, bzw. müssen die blauen Kabel gegeneinander getauscht werden.

 

Anschluss mit Wechseltaster

Die einfachste Anschlussart ist mit einem Wechselschalter zu realisieren. In der Ausgangsposition (nicht gedrückt) wird der Strom so geleitet, dass die Weiche in Ausgangsposition fährt und der automatische Weichenantrieb mit Endabschaltung stellt die Weiche ab.

Drückt man den Taster, so fließt Der Strom in das andere blaue Kabel, die Weiche öffnet und wieder schaltet der automatische Weichenantrieb mit Endabschaltung ab.

Wird die Weiche durch eine Durchfahrt etwas verstellt, oder streicht man aus versehen über die Bahn, so sorgt der stets anliegende Strom dafür, dass die Weiche wieder in die Abschaltung zurückfährt, die Weiche bleibt immer sauber geschaltet.

Diese Methode hat den Nachteil, dass zum Abbiegen die Taste so lange gedrückt gehalten werden muss, bis man die Weiche passiert hat. Weiterhin muss die Positionierung der Antriebe perfekt sein, damit die Abschaltung IMMER greifen kann. Bzw. haben insbesondere spielende Kinder immer die Angewohnheit die Weiche beim Einsetzen von Fahrzeugen zu verstellen. Das führt dazu, dass die Weichen ständig schaltet, bzw. nicht die Endabschaltung erreicht. Da aber so immer ein Strom durch die Spulen des Antriebes fließt werden diese schnell sehr heiß, bis sogar die Schienen Blasen werfen. Der teure Antrieb ist dann kaputt. Das konnte ich leider beim ersten Weichenaufbau an meiner Boxengasse miterleben.

Daher musste für mich eine Schaltung her, die nicht ständig, sondern nur bei einem Schaltvorgang Strom auf den Antrieb gibt.

 

Schaltung über 2 Taster

Das Problem des Dauerstroms das damit verbundene Hitzeproblem bekommt man am einfachsten mit der Verwendung von zwei einfachen Tastern in den Griff.

Dabei wird sowohl für das Öffnen, als auch für das Schließen der Weiche ein eigener Taster verbaut. Will man in die Boxengasse einfahren, so muss man dein ersten Taster betätigen, will man in der nächsten Runde nicht wieder in die Boxengasse fahren, so muss man mit dem Taster 2 die Weiche nach der Durchfahrt manuell zurückstellen.

Das ist von der Handhabung zwar etwas komplizierter, lässt sich aber sehr einfach verkabeln. Das Schaltbild verdeutlicht das Prinzip.

 

Tasterschaltung mit automatischer Rückstellung

Um den sicheren 2-Tasterbetrieb komfortabler zu machen kann man die Weichenrückschaltung mit etwas Elektronik automatisieren.

Dazu benötigt man einen Sensor, der in Form einer Infrarotlichtschranke, Reedsensors oder mechanischen Schalters in der Boxengasse zum Auftanken oder Runden zählen ja schon vorhanden ist.

Dieser Sensor, im weiteren am Beispiel einer IR-Lichtschranke gezeigt, wird nun zusätzlich als Auslöser für die Weichenrückschaltung verwendet. Dazu wird die vorhandene Signalleitung parallel zum LPT-Port oder USB-Modul an ein Relais angeschlossen. Abgesichert gegen Störimpulse wird die Leitung mit einer Diode.

Wenn das Auto dann durch den Sensor fährt wird neben dem Tankvorgang oder der Rundenzählung auch das Relais angesprochen, welches dann, statt des 2. Tasters, den Strom zum Weichenantrieb durchschaltet.

Da die Rückstellung aber nur funktioniert, wenn der Computer an ist sollte man zusätzlich einen Taster zum Überbrücken einbauen (Taster 2), mit dem man die Weiche notfalls manuell zurückschalten kann.

Die Schaltung ist zweimal hintereinander aufzubauen (für jeden Weichenantrieb je einmal). An den mit X gekennzeichneten Stellen ist die Leitende Oberfläche der Platine zu unterbrechen.

Materialliste (www.reichelt.de)
Artikel    Bestellnummer  Menge  Preis 
Streifenrasterplatine    H25 SR 160  1,30€ 
Litze    ZL 214 RTW-5  1,15€ 
Subminiaturrelais    G5V-1 6V  1,45€ 
Widerstand 1/4 Watt, 10 kOhm    1/4W 10k  0,10€ 
Transistor BC337-25    BC 337-25  0,041€ 
Diode    1N 4004  0,02€ 
Einbautaster    T250A  0,092€ 
oder 
Taster Print für Platine    Taster 1032.1  0,90€ 
Wechseltaster für Schaltbild 1    kein Eintrag 

 

An meiner Bahn…

…habe ich die komplizierte Lösung. Ein Taster im Regler (siehe Bild oben) schaltet die Weiche zur Boxengasse.

Wenn ich den Tanksensor durchfahre wird nach der obigen Schaltung die Weiche automatisch zurückgestellt.
Da ich leider nicht 100% genau gearbeitet habe, stellt sich eine Weiche nach mehrmaligem Durchfahren gerne um, so daß das Auto ungewollt durch die Box fährt. Daher habe ich auf der Start-/Zielgeraden zusätzlich die IR-Lichtschranke zum Rückstellen der Weiche angeschlossen.

Für Fahrten ohne Computer, dann funktioniert die automatische Rückstellung nicht, habe ich zusätzlich einen Printtaster (Taster 1032.1) auf eine kleine Platine gelötet und mit Heißkleber vorne an den Renntisch geklebt. So kann jeder Fahrer seine Weiche wieder bequem zurückstellen, wenn die Automatik versagt.

Meine Weichen-/Boxenanlage habe ich inzwischen verkauft, sodass ich leider zu weiteren Details, so sie hier nicht beschrieben sind, nur sehr begrenzt Auskünfte geben kann.