Thermowiderstand umgehen

Das Auto wird nach ein paar Minuten Fahrt deutlich langsamer? Erst nach einer kurzen Wartezeit geht es wieder voll ab?

Carrera hat in 2007 das Layout der Anschlussschiene etwas verändert. Auf der Platine findet sich nun ein zusätzliches Bauteil, ein sogenannter Thermowiderstand.

Inzwischen gibt es Startschienen mit nur einem Trafoanschluss. Auch hier ist ein Thermowiderstand verbaut, der sich ebenso umgehen lässt.

Ab 2017 werden Startschienen in SMD Bauweise ausgeliefert, die mit der GO!!!+ identisch sind. Zwar haben auch diese Startschienen Strombegrenzer, aufgrund der SMD-Bauweise lassen sie sich aber nicht auf diese Art manipulieren.

Aufgabe dieses Widerstandes ist es Überhitzungen und damit verbundene Schäden zu vermeiden.

Dazu wird der Strom durch dieses Bauteil geführt. Wird zu viel Strom verbraucht, so erhitzen sich die Leitungen und eben auch dieser Thermowiderstand, die Leitfähigkeit nimmt ab. Somit wird weniger Strom zur Verfügung gestellt, die Leitungen kühlen wieder ab, der Widerstand wird wieder leitfähiger.

Das Bild zeigt oben die alte Anschlussschiene, und unten die neue Schiene mit den beiden zusätzlichen Widerständen (je Spur einer). Diese sind zusätzlich durch einen roten Pfeil markiert.

Leider ist dieser Widerstand sehr empfindlich ausgelegt und stört den reibungslosen Betrieb diverser Regler, insbesondere im 100% Leistungsbetrieb.
Um dieses zu vermeiden muss dieser Widerstand umgangen, bzw. ausgebaut werden. Selbstverständlich fällt dadurch ein Sicherungselement weg, dessen sollte sich jeder bewußt sein – andererseits hat es diese zusätzliche Sicherung vor 2007 nicht gegeben – somit sollte ein Betrieb der Bahn ohne diesen Widerstand gefahrlos möglich sein.

Bevor nun der Widerstand umständlich ausgelötet wird, gibt es eine sehr einfache Methode, die ich nachfolgend zeige:

  1. Die Startschiene wird geöffnet, dazu die 3 Schrauben unten am Anschlußbereich lösen und einen flachen Schraubendreher im Bereich der Zusatzhalterungen unter der Bodenplatte ansetzen und diese vorsichtig abhebeln.
  2. Nun mit einer Zange den Thermowiderstand greifen und verdrehen. Die Beinchen reißen dabei aus dem Widerstandsgehäuse und zwirbeln sich umeinander (Bild 3). Der Thermowiderstand kann dann knapp unter seinem Gehäuse abgekniffen werden.
  3. Dieses wiederholt man mit dem Widerstand für die zweite Spur (Bild 4).
  4. Die verdrehten Beinchen werden dann noch zusätzlich mit einem Klecks Lötzinn versehen, so werden auch kleine Lücken geschlossen, falls die Beine sich nicht richtig haben verdrehen lassen und schon vorher abgerissen sind.
  5. Anschließend kann die Bodenplatte wieder aufgesetzt und verschraubt werden.

Die Startschiene kann anschließend wie gewohnt genutzt, bzw. für weitere Umbauten verwendet werden.
Um Überhitzungen zu vermeiden sollte man hin und wieder die Temperatur außen am Gehäuse der Startschiene prüfen.