GO!!!-Regler auf 100%

Der Festwiderstand im Regler sorgt dafür, das über den Daumenhebel nur die Hälfte der Leistung an der Bahn ankommt. Die volle Kraft kann nur schlagartig über den Turboknopf entfesselt werden.

Mit einem kleinen Umbau kann man aber das volle Potential nutzen und 100% Leistung über den Daumenregler steuern.
Da der verbleibende Widerstand mit ca. 35 Ohm klein ist und zudem der Hebelweg kurz, wird das Fahrzeug dabei recht nervös und sprunghaft reagieren – Übung ist also gefragt.

Wem das dann nicht recht gelingen will, dem sei ein Carrera Evo Regler empfohlen, mit dem sich die Fahrzeuge dann viel feiner steuern lassen.

Um den GO-Regler umzubauen gibt es drei Möglichkeiten, die ich im folgenden vorstelle:

Umbau im Reglers

Umbau der Startschiene

Umbau des Steckers

Dabei braucht man nur einen Umbau gemacht werden. Der Umbau der Startschiene mit Kippschalter aber am flexibelsten Einsetzbar.

Bei Verwendung von Startschienen ab dem Fertigungsjahr 2007 und 2017 sind diverse Änderungen zu beachten, die Beschreibung ist hier nicht immer zutreffend.

 

Umbau im Regler

Dazu öffnet man den Regler und entnimmt vorsichtig die Hubstange, den Turbotaster und die Zugfeder.
Besonders vorsichtig sollte man den Hubhebel mit den Kupferkontaktblechen und der Spannfeder lösen, um Beschädigungen der Kontaktbleche und der Feder zu vermeiden.
Dann kann die Widerstandswicklung nach oben abgehoben werden.

Der Umbau selbst ist dann recht einfach. Das lange rote Kabel wird oben am Turbokontakt abgelötet und zu dem blauen Kabel an den Kontakt der Wicklung angelötet.

Wer möchte kann auch das kurze rote Kabel entfernen, dieses ist nun ohne Funktion.

Jetzt kann der Regler wieder zusammengebaut werden. Dazu erst die Feder einhängen und dann die Hubstange vorsichtig einsetzen. Hierbei besonders auf die Kontaktbleche achten, da diese bei seitlicher Belastung schnell brechen. Um dies zu vermeiden sollten sie beim Einsetzen mit einem Uhrmacherschraubendreher flach an die Hubstange gedrückt werden.

Um den genauen Sitz der Teile zu kontrollieren sollte man den zweiten Regler zunächst nur aufschrauben, aber noch nicht zerlegen – dann kann man immer überprüfen, wie alles sitzen muss.

Der Regler ist an jeder normalen, unveränderten Anschlußschiene nutzbar und bringt dort stets 100% regelbare Leistung.

 

Umbau des Steckers

Der Steckerumbau wirkt im Prinzip genau wie der Umbau des Reglers, es kann nebenher die andere Spur weiterhin mit einem normalen Regler betrieben werden.

Um den Stecker zu öffnen ist etwas „vorsichtige Gewalt“ notwendig, da er verklebt ist. Man fährt mit einem Bastelmesser die Naht entlang und versucht ihn entlang der Klebefläche aufzuschneiden, bzw. dann mit einem flachen Schraubendreher aufzuhebeln.

Mit Blick auf den Stecker aus sicht des CE-Zeichens müssen dann die blauen und roten Kabel vertauscht werden (Bild).

Dann kann man den Stecker wieder zusammensetzten. Allerdings sollte man ihn nicht gleich verkleben, sondern erst mit Klebeband fixieren um die Funktion zu prüfen.

 

Umbau der Startschiene

Alternativ zum Regler kann man auch die Startschiene umbauen. Dies hat den Vorteil, dass jeder GO-Regler auf Anhieb mit 100% regelbar ist, aber daher auch den Nachteil, dass das normale Reglerverhalten nicht genutzt werden kann – es sei denn, man lötet statt einer Kabelbrücke (siehe unten) einen Schalter ein.

Die grünen Linien im Bild zeigen die Umrandung der Bodenplatte, die durch die gelb markierten Schrauben und die roten Verbindungsstellen gehalten wird. Die blauen Schrauben halten den Anschlussblock an der Schiene und sind hier nicht weiter von Bedeutung.

Um die Bodenplatte zu lösen müssen zunächst die gelb markierten Schrauben entfernt werden.
Unter den roten Markierungen sitzen die Mulden für die Stützenaufnahme, in welchen hier die Bodenplatte eingerastet ist und mittels eines kleinen Kleckses Heißkleber gehalten werden.

Diese kann man lösen, indem man mit einem flachen Schraubendreher vorsichtig, in Nähe der roten Markierungen unter die Platte geht und diese durch sanfte Gewalt mehrmals auf und ab biegt, bis der Kleber nachgibt und sich die Platte ohne Beschädigungen abheben lässt. Später kann man diese wieder aufsetzen und hält dann auch ohne zusätzlichen Kleber.

Nun kann man die Anschlussplatine vorsichtig herausziehen.

Auf dieser sitzen zwei Widerstände, die entfernt werden müssen. Im Bild 3 ist der linke Widerstand schon durch eine Drahtbrücke (Kabel mit lila Pfeil) ersetzt worden, rechts ist noch der Widerstand zu erkennen (gelber Pfeil). Das letzte Bild zeigt die vollständig umgearbeitete Platine – beide Widerstände wurden durch Drahtbrücken ersetzt.

Möchte man auch das normale Reglerverhalten und die Turbotaste weiterhin nutzen, so bleibt der Widerstand in der Schiene, man befestigt jedoch einen kleinen Kipschalter (Ein-Aus) am Gehäuse der Steckeraufnahme. Dann führt man von beiden Lötpunkt des Widerstandes je ein Kabel zum Schalter. Damit lässt sich die Überbrückung des Widerstandes dann ein und ausschalten. Diesen Schalter muss man selbstverständlich für jede Spur einmal einbauen.

Dazu wird zunächst der Widerstand ausgelötet und auf der anderen Seite der Platine wieder eingelötet (Bild 1).

Als nächstes wird der Stecker am Gehäuse gefestigt (Bohrloch ca. 5mm – vom Schalter abhängig).
Und mit kleinen Käbelchen parallel zum Widerstand eingebaut. Auf Bild zwei ist zu sehen, wie der Schalter direkt auf der Platine aufgelötet ist und der andere Kontakt mit einem Kabel zum Widerstand geführt wird (Bild 2). Auf dem Bild ist zudem ein Ein-Ein Schalter abgebildet, der alternativ genutzt werden kann.

Ist der Schalter auf AUS geschaltet, so ist dort die Verbindung getrennt, und der Strom geht den „normalen“ Weg über den Widerstand – der GO-Regler kann normal verwendet werden.

Steht der Schalter auf EIN, so sind sowohl Widerstand als auch die Kabelabkürzung über den Schalter offen. Da aber der Strom immer den Weg des geringsten Widerstandes geht, wird er über die Kabel, durch den geschlossenen Schalter, über das zweite Kabel zurück auf die Platine fließen.

Der Regler ist als 100% Regler nutzbar.

Bilder in freundlicher Unterstützung von Michael Galling